terre del SUD – mehr als ein geografischer Link

Ahoi! Windrichtung zu Genuss, Geselligkeit und Kochlust

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Zu Beginn jeder Reise stehen zwei Gewissheiten: der Ausgangspunkt und der gewählte Zielpunkt. Alles was zwischen diesen beiden Punkten liegt – wobei einer sicher und der andere oft nur eine Hoffnung ist – kann simples, manchmal langweiliges Warten sein oder ein Abenteuer. Den Unterschied schaffen weniger die Orte, die Art oder die Wege der Reise. Es ist vielmehr die Neugierde, die Erwartung und die Leidenschaft des Reisenden.
So kann eine Reise auch innerhalb von vier Wänden stattfinden und alle Qualitäten eines Abenteuers haben: riskant, aber anziehend und voller Faszination, weil man Unbekanntem, Überraschendem begegnet. Karl May und sein Winnetou oder Emilio Salgari und sein Sandokan sind Beispiele dafür. Es können sich Welten innerhalb der vier Wände eines Schriftstellerateliers auftun, allein durch die auf Wissen gestützte Kreativität des Schaffenden.
Unsere vier Wände sind jene der Küche. Nicht nur der Ort, an dem Essen materiell zubereitet wird, sondern auch der Ausgangs- und Ankunftspunkt verschiedener Pfade wie: Freuden der Tafel, Genuss, Geselligkeit, Kochlust, Wissen, Geschichte und Kultur. In einem Wort Gastrosophie.

Gastrosophie, die - Gas|tro|so|phie: die Gesamtheit der Erkenntnisse, die das theoretische und praktische Wissen bildet, indem es die Wissenschaften der Ernährung, des Kochens und des Festmahls vereint, mit besonderem Blick auf die Auswahl, die Bearbeitung und die Präsentation von Lebensmitteln, sowie auf ihre Geschichte und ihre kulturellen Auswirkungen.

Das Kochen mit gastrosophischem Ansatz beinhaltet alle Elemente des Abenteuers und somit ist die Reise gewährleistet. Egal, ob es sich um Kochkurse, Gourmet-Dinners, kulinarische Reisen oder um ein anderes kulinarisches Erlebnis handelt, wir wählen die gastrosophischen Wege, die mehr als den Körper, den menschlichen Geist ansprechen.
Jean Anthelme Brillat-Savarin (1755-1826), Autor von „Physiologie des Geschmacks“, behauptete, dass „Tiere fressen, Menschen essen, aber nur der Mann von Geist weiß, wie man isst“. Sich Essen beschaffen und in der Küche zu verarbeiten, ist nicht nur seit immer ein Grundbedürfnis des Menschen – ohne Essen überlebt man nicht – sondern ist folglich auch Quelle für geistige Nahrung als Antrieb vielfältiger menschlicher Aktivitäten, die Einfluss auf Kultur, Gesellschaft, Familie haben und universelle Werte zum Ausdruck bringen.
Das identifizieren wir mit der „Reise“, die innerhalb der vier Wände einer Küche stattfindet. Wir nennen sie „terre del SUD“: ein exotischer Ort der Fantasie, geografisches Symbol für Abenteuer, welches den Wunsch nach Fröhlichkeit, Entspannung und Vergnügen in sich trägt und von vielen herbeigesehnt wird. Nicht für alle, aber für viele, liegt das Paradies im SÜDEN.
Somit wird die Küche zur Bühne, die jeden, der „Appetit“ hat, miteinbezieht, wodurch die „Vierte Wand“ durchbrochen wird. Die Repräsentation ist die einer Schmiede, Ort kreativen Werkens, der gleichzeitig Antrieb und Realität menschlicher Angelegenheiten ist.

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So brodelt im Tiegel, einem Tontopf, rotes Magma. In der auf der Flamme geschwenkten Pfanne vereinen sich die Elemente, geformt vom Feuer, der Weisheit des Handwerkers und dem Wissen von Generationen, immer noch wiederholen sich die gleichen Gesten in einer ästhetischen Übung. Aus dem Teller ragt die Gabel als letzter Akt der dramaturgischen Inszenierung. Die Reise ist vorbei und hat bereits wieder begonnen: das Gericht unserer Großmütter aus gleichen Zutaten, mit gleichem Namen ist unserem gleich, aber doch ist unseres bereits anders. Ein Schiff hinterlässt immer das gleiche Kielwasser, aber das Schiff selbst ist ein anderes, ein neues, transportiert die gleichen Aromen, aber mit immer neuen Emotionen, abhängig von den Reisenden.

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Auch diejenigen, die sich nicht für das Thema Kochen interessieren oder sich für unfähig erklären Essen zuzubereiten, das Körper und Geist gleichzeitig befriedigt, machen unwillkürlich ihre gastrosophische Reise. Es bedarf keiner Entscheidung, das Leben selbst fordert sie. Sie achtlos zu machen, führt zu einem gelangweilten Abwarten. Daher ist es gut und richtig, diese Reise bewusst anzutreten … Wir begleiten dich auf deiner gastrosophischen Reise.

© Dario & Manuela Santangelo
14. Februar 2020


Mit diesem Artikel beginnen wir eine Schreibarbeit, die wir uns gewünscht haben, seit wir Kochbücher veröffentlichen, so wie auch die Kochkurse und die kulinarischen Veranstaltungen. Aber alles zu seiner Zeit. Jetzt ist endlich die Zeit für den Blog „terre del SUD“ reif. Folgt uns, wir werden euch überraschen!
Wir möchten die Gelegenheit auch für ein Dankschön an das Team von
INFOUND nützen. Sie haben diese Website nach unseren Vorstellungen realisiert und durch ihre Beratung unsere Ideen effizient umgesetzt. Sie haben uns mit Know-how ausgestattet und so unsere kreative Arbeit optimal unterstützt. Unser besonderer Dank gilt Alex Pöll und Birgit Heitzinger.

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